Das DokfestForum findet in Kooperation mit dem Fridericianum statt und lenkt den Fokus auf die Schnittmenge von Film, Dokumentation und bildender Kunst. An zwei aufeinanderfolgenden Abenden werden ausgewählte Filme der gemeinsam eingeladenen Künstler*innen präsentiert. Im Anschluss an die Aufführungen werden in Gesprächen mit den Künstler*innen die filmischen Strategien sowie das Verhältnis zum jeweiligen Schaffen diskutiert.
DokfestForum 2025:
MI. 19.11. | 18:30 – 20:00
Stephanie Comilang
Mobilität, Arbeit, Natur, Heimat, Diaspora – in ihren Filmen setzt sich die philippinisch-kanadische Künstlerin und Filmemacherin Stephanie Comilang mit den Lebensrealitäten migrantischer Arbeitskräfte in einer globalisierten Welt auseinander. Ihre „Science-Fiction-Dokumentarfilme“ changieren zwischen dokumentarischen und fantastischen Elementen und verbinden Märchenhaftes mit harten Realitäten. Getragen von Vielstimmigkeit verknüpfen ihre Erzählungen unterschiedliche Perspektiven, historische Fakten und Recherchen mit den individuellen Geschichten der Protagonist*innen – unter Einsatz vielfältiger filmischer Mittel und Erzählstrategien.
Das Diptychon „The Search for Life“ widmet sich Aspekten von Arbeitsmigration, postkolonialen Kontinuitäten und kulturellen Praktiken. Es bringt Erzählungen aus dem Alltag philippinischer Seefahrer mit dem Monarchfalter zusammen und verwebt Geschichten über den Wandel der traditionsreichen Perlenfischerei mit der Lebenswirklichkeit von Migrant*innen der zweiten Generation.
Einführung: Jasmin Meinold (Kuratorische Mitarbeiterin), Fridericianum
Screening: Search For Life I, 2024
(single channel video, Länge: 20:40 Min., Spanish, Mandarin, Tagalog, englische
Untertitel)
Search For Life II, 2025 (single
channel video, Länge: 18:22 Min., Mandarin, English, Sama, Tagalog, englische
Untertitel)
Im
Anschluss: Gespräch mit der Künstlerin (in englischer
Sprache)
Do. 20.11. | 18:30 – 20:00
Julian Irlinger
Schlafende Architekt*innen, jodelnde Muscheln, Hyperinflation – in den
filmischen Arbeiten von Julian Irlinger verschmelzen traumartige Elemente mit
historischen Ereignissen zu dichten Bildwelten, die eine Auseinandersetzung mit
visuellen Codes und Bildpolitiken eröffnen. Im Fokus steht dabei
unter anderem das Notgeld der Weimarer Republik, der mysteriöse Tod Ludwigs II. oder ein Großraumbüro der Nachkriegsmoderne.
Mittels stilistisch vielfältiger Techniken, darunter handgezeichnete
Cel-Animation, reflektiert der Künstler die Erzählstrategien und Bildsprachen
von Mid Century Modern Animationsstudios, sowie klassischer
Walt-Disney-Trickfilme. Im Rückgriff auf Archivmaterial, gefundene Bilder und
historische Gestaltungssprachen hinterfragen die Werke dominante Geschichtsnarrative,
ihre kulturellen Repräsentationen und die ideologischen Strukturen, die ihnen
eingeschrieben sind.
Der Artist Talk gibt Einblick in die Hintergründe und die Entstehung der Animationen sowie in die Installationen, die der Künstler zu deren Präsentation entwirft. Dabei wird beleuchtet, welche Rolle diese in der künstlerischen Praxis von Julian Irlinger spielen, dessen Werk neben Film auch Zeichnung, Fotografie und Skulptur umfasst.
Einführung: Jasmin Meinold (Kuratorische Mitarbeiterin), Fridericianum
Screening:
The Curtain of Time, 2025 (16 mm film
transfer to HD, color, sound, Länge: 10:50 Min., Loop)
Ludwig,
2024 (4K, color,
sound, Länge: 8 Min., Loop)
Fragments of a Crisis, 2023 (4k, color,
sound, Länge: 11:30 Min.)
Im Anschluss: Gespräch mit dem Künstler