Wir Erben

Die Eltern des Filmemachers Simon Baumann – beide bekannte Gesichter in der schweizer Politik – haben sich im Ruhestand einen Bauernhof in der französischen Provinz zugelegt und betreiben dort ökologische Landwirtschaft. Allerdings taugt der Hof in der Abgeschiedenheit der Provinz kaum als Alterswohnsitz und deshalb wollen sie das Landgut ihren beiden Söhnen vererben. Die hingegen sind sich unschlüssig, ob sie sich den einstigen Lebenstraum ihrer Eltern ans Bein binden wollen. Was also tun mit dem Erbe? Aus dieser Frage heraus entsteht ein Film über Hinterlassenschaften und den Umgang damit – und letztlich auch um die Frage, worum es beim Vererben wirklich geht. Will man tatsächlich nur die Liebsten versorgt wissen oder geht es darum, dass diese das eigene Lebenswerk über den Tod hinaus fortführen? Ist das Erben eine Befreiung materieller Natur oder nicht viel eher eine auch psychologische Bürde? Ausgehend von seinen eigenen Erlebnissen entwirft Simon Baumann eine komplexe Studie, die sowohl persönliche wie auch universelle Fragen stellt und um Antworten ringt. Was bleibt, wenn wir gehen? Und wie geht es denen, die zurückbleiben, damit? Ein Film, der uns alle betrifft – früher oder später. (Joachim Kurz)