Eigentlich eigentlich Januar


(Filmladen)

Eigentlich eigentlich Januar

Drei Minuten Film pro Tag, 31 Tage im Januar – so der Plan von Jan Peters, als er beim Aufräumen eine Tasche unbelichtetes analoges Filmmaterial findet. Dass das Konzept bei seinem dritten Tagebuchfilm – nach „Dezember, 1 - 31“ und „November, 1 – 30“ – zeitlich nicht aufgeht, erklärt den Titel des Films. Allerdings erst gegen Mitte der assoziativ erzählten Tour de Force, bei der Peters die Zuschauer*innen mitnimmt auf eine visuelle Expedition. Fotos auf den Straßen Neuköllns nach der Neujahrsnacht, Aufnahmen in Familienalben, ein Filmplakat des Jacques-Tati-Klassikers „Die Ferien des Monsieur Hulot“ oder auch mal leere Litfaßsäulen – all dies sind Aspekte seiner Reflexionen über die Bedeutung von Bildern. Wer jetzt eine wissenschaftliche Abhandlung erwartet, liegt völlig falsch: Der nie abreißende Redefluss ist intelligent mit zahlreichen Anspielungen auf visuelle und andere kreative Werke, dabei aber nie belehrend, sondern leicht, humorvoll, bisweilen selbstironisch. Auf der visuellen Ebene begleitet von mitunter ebenso leichten, verblassten Bildern auf körnigem Filmmaterial und dem analogen Knistern von 16mm- und Super8-Filmen, das den meisten von uns noch in den Ohren klingen dürfte. (Anja Klauck)

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  • Dauer: 100 Min.
  • Regie: Jan Peters