„Der Mensch besteht eben nicht nur aus Chemie, sondern auch aus ganz viel Sehnsucht.“
(Christoph Schlingensief). Anecken und Feststecken – im Urteil der anderen. In den Protagonist*innen steckt das Verlangen sich zu befreien: von Kategorisierungen, von der Last des Wartens, von der Einsamkeit. Die Filme vereint ein fortwährendes Ausbalancieren von Nähe und Distanz, Bewegung und Stillstand. Verschiedene Realitäten überschneiden sich, und dabei verwischen die Grenzen zwischen Entfremdung und Komik, zwischen öffentlich und privat, zwischen aktiv und passiv. (Jessica Manstetten)
HOMUNCULUS zeigt die Wanderschaft eines Mannes auf der Suche nach anderen Männern. Auf seinen Reisen wird ihm bewusst, dass die Menschen ihn als „Araber” sehen, als eine mehrdeutige, virile und mächtige Gestalt, die von weißen schwulen Männern gefeiert und von der französischen Polizei gehasst wird.
Die Videoperformance reflektiert über Intimität, Überwachung und queeres Verlangen im öffentlichen Raum. Sie verknüpft die physischen und digitalen Interaktionen des Künstlers mit einem Fremden und verwischt dabei die Grenzen zwischen öffentlich und privat, virtuell und physisch, legal und illegal.
Nina (22) eckt an und passt nicht mehr in die Welt, durch die sie sich bewegt. Die Häuser in Berlin werden für andere gebaut. Ihre Freund*innen laden sie nur noch aus schlechtem Gewissen ein. In den mit Camcorder gefilmten, alltäglichen Begegnungen liegen Entfremdung und Komik, Selbstzweifel und Sehnsucht nah beieinander. Und irgendwo dazwischen auch die Hoffnung, dass es anders sein kann.
In Granizo, einer kleinen Stadt im Zentrum Kubas, werden Dianelis' Tage durch langes Warten verlängert. Sie lebt zwischen ihrer Einsamkeit und den Vorbereitungen für Besuche im Gefängnis, in dem ihr Mann lebt. Dieses Schicksal teilt sie mit ihrer Freundin. Die Realität, die sie gemeinsam schaffen, ist jedoch weitaus größer als das, was ihr karges Dasein ihnen bieten kann.