„My Eyes Are My Voice“, schreibt der Protagonist in CABBAGE, und bringt damit nicht nur seine Weise zu kommunizieren auf den Punkt, sondern bestimmt auch den verschlungenen Leitfaden dieses Kurzfilmprogramms. Bevor wir ihm begegnen, beobachten wir eine Frau, die sich selbst videoüberwacht und kommentiert, sehen eine Hommage an die taiwanesische Karaoke-Kultur, in der Text zu Stimme wird, und hören ein unterhaltsames Archiv alter AB-Nachrichten ab, die uns zur Aufführung eigener Bilder animieren. (Theresa George)
Eine Frau überwacht sich selbst in leeren Räumen. Sie stellt Beweismaterial her: Über ihre Wohnung, ihre Arbeit, deutsche Liebhaber, Möbelstücke, die Imagination, das Internet, ihren Alltag und Überwachungskameras. Die Video-Files dieses Films sind gespeichert auf den Severn des Überwachungskamerasystems, mit dem sie gedreht wurden.… >>>
Die Sommererinnerungen des Regisseurs. Sein persönlicher, verträumter Kurzfilm bietet einen originellen Einblick in die taiwanesische Karaoke-Kultur, die die Ortsansässigen seit Generationen glücklich macht. Die Zuschauer*innen haben die Möglichkeit, die Atmosphäre des Jiantan-Berges zu spüren, wo das Antike auf das Weltliche, das Natürliche auf das Zivilisierte trifft und wo Karaoke so normal ist wie das Wehen des Windes, der schlafende Buddha oder der Gesang der Zikaden. Der Film ist ein einfacher, flüchtiger Eindruck von Poesie und Ritualen im Kontext der inhärenten Bedrohung Taiwans durch China.… >>>
Die Stimmen, die auf Anrufbeantwortern aufgenommen und nun wiedergefunden wurden, sehnen sich nach einem*einer Empfänger*in. Ihre Hoffnung auf Verbindung kann durch die gemeinsame Erfahrung im Kino wiederaufleben.… >>>
CABBAGE ist ein intimer Film, der in Zusammenarbeit mit der Familie der Filmemacherin entstanden ist. Er definiert Sprache neu, indem er die Fürsorge-Beziehungen der Beteiligten in den Mittelpunkt stellt. Die bürokratische Gewalt, die als sanft und harmlos erscheinen kann, wird mit der gelebten Erfahrung kontrastiert: Der Film stellt das Schreiben des Bruders der Filmemacherin (der nicht spricht und nicht mobil ist) mit Hilfe von Eye-Tracking-Technologie sowie die Überlegungen ihrer Mutter in den Mittelpunkt, um die Schichten der Macht zu erforschen und zu erkunden, wie man sie innerhalb eines Leistungsparadigmas zurückfordern kann.… >>>