#20 Zeugnis der Materie


(BALi, KulturBahnhof Kassel)

Materie bezeugt: Film, Licht und Gegenstände, obwohl leblos, tragen Spuren des Lebens. Gesten fixieren sich in Maschinen, Erinnerung verweilt in Archiven, Stimmen flackern in Pixeln. Die Filme zeigen, wie das Kino Materie zur Zeugin macht, in der menschliche Präsenz Spuren hinterlässt, die über das Leben hinaus bestehen. Industrielle Rhythmen, transfeministische Reflexionen, einstürzende Gebäude und sogar ein Leopard am Set erinnern daran, dass Materie nicht nur hält, sondern spricht und Geschichte, Arbeit und Erinnerung in die Welt einschreibt. (Boris Hadžija)

Merging Bodies

Die Autorin untersucht die Verbindung zwischen den Körpern der Arbeiter*innen und einer Aluminiumfabrik und würdigt dabei den Wert der Arbeit. MERGING BODIES verfolgt Gesten und Materialien, in denen Mensch und Maschine verschwimmen, und bietet einen hypnotischen Blick, der den Kontext übersteigt und sich einer eindeutigen Interpretation entzieht.

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  • Dauer: 23 Min.
  • Premiere: Deutschlandpremiere
    • Regie: Adrian Paci

    Analogy of Light

    CN: Lichteffekte Eine Frau, einst in einem 35mm-Bild gefangen, wartet darauf, gesehen zu werden. Licht formt das Bild und erzeugt in diesem Tanz aus Pixeln auf analoger Haut eine neue Lebensform. Durch die Arbeit mit verschiedenen Facetten des filmischen Apparats ist ANALOGY OF LIGHT eine transfeministische Analyse eines einzelnen Filmrahmens.

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    • Dauer: 9 Min.
  • Premiere: Weltpremiere
    • Regie: Elian Mikkola

    母の手紙 (Mutters Brief)

    Die Filmemacherin entdeckt die rebellische Jugend ihrer Mutter im konservativen Nachkriegsjapan und ihre spätere Auswanderung nach Deutschland. Das Filmen wird zugleich zu einem Akt geteilter Rebellion gegen patriarchale Normen und zu einem Werk der generationenübergreifenden Erinnerung.

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    • Dauer: 24 Min.
    • Regie: Sylvia Schedelbauer

    Analogue Natives

    Ein Gebäude in Mumbai stürzt ein, Mieter*innen filmen die Trümmer ihrer Wohnungen. Das Kino wechselt von Zelluloid zu Digital, Veteran*innen beklagen den Verlust ihres Handwerks. Ein Süßwarengeschäft verursacht Stau und wird abgerissen. Auf einem Soap-Set beobachten 200 Crew-Mitglieder, wie ein Leopard einen streunenden Hund tötet.

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    • Dauer: 26 Min.
    • Regie: Bernd Lützeler