Azza

Seit ihrer Kindheit in Saudi-Arabien musste Azza ihr Leben stets an den Vorstellungen und Erwartungen anderer ausrichten. Mit 16 wurde sie verheiratet, bekam vier Kinder und konnte Schule und Ausbildung nicht weiterführen. Nur durch einen Trick gelang es ihr, ihrer von Missbrauch geprägten Ehe zu entkommen und die Scheidung zu erwirken. Doch als Geschiedene wurde sie von ihrer Familie verbannt und hatte kein Anrecht mehr darauf, ihre Kinder zu sehen. Erst als sie erneut heiratete, fand sie wieder Aufnahme in ihrer Familie und versucht alles dafür zu tun, dass es ihren Töchtern besser ergeht als ihr. Doch was ihr auch immer widerfuhr – Azza hat sich stets wieder aufgerappelt. Fast immer aus eigener Kraft. Heute bringt sie anderen Frauen in ihrer Heimat das Autofahren bei und ermöglicht ihnen so ein persönliches Stück Freiheit. Über einen Zeitraum von drei Jahren hinweg hat die Regisseurin Stefanie Brockhaus Azza begleitet und zeichnet das beeindruckende Bild einer Frau voller Energie und Lebensfreude und eines Landes zwischen Tradition und Aufbruch, in dem selbst kleinste Veränderungen sich für die Betroffenen wie eine Revolution anfühlen. (Joachim Kurz)