How Deep Is Your Love?

Mehr als 4.000 Meter unter der Meeresoberfläche bewegt sich die Kamera langsam in der ewigen Dunkelheit. Wir sehen außerirdisch anmutende Lebewesen und empfindliche Ökosysteme in pulsierend leuchtenden Farben im Wasser treiben. Die faszinierende Schönheit der Tiefsee, die Regisseurin Eleanor Mortimer in ihrem Debütfilm festhält, wird im Film als „eine der letzten Grenzen menschlicher Entdeckungen” bezeichnet. Ca. 70% unseres Planeten ist von Ozeanen bedeckt, doch die Aussicht auf Tiefseebergbau bedroht die unberührte Wildnis. Während die Mitgliedstaaten der Internationalen Meeresbodenbehörde weiterhin über die Vor- und Nachteile einer Fortsetzung des Bergbaus auf dem Meeresboden beraten, nehmen Wissenschaftler*innen Proben von unentdeckten Arten um sie zu erforschen, bevor es zu spät ist. Indem wir ihnen auf ihrer 51-tägigen Expedition folgen, wird die Dringlichkeit deutlich: Wir schützen nur das, was wir kennen, doch das menschliche Streben nach Ressourcen ist schneller als die Wissenschaft. Mortimer verbindet diese Fragen mit Humor, poetischer Leichtigkeit und einem großartigen Soundtrack inklusive Portishead zu einem immersiven Film, in dem die Begeisterung der Taxonom*innen ansteckt. (Sita Scherer)