DokfestGeneration: Der Tod ist ein Arschloch


(Gloria)

Eric Wrede ist Bestatter mit Leib und Seele – und einer, der angetreten ist, andere Wege und Zugänge zu Tod und Trauer zu finden. „Der Tod ist ein Arschloch“ begleitet ihn, seine Mitarbeiter*innen und einige Sterbende auf ihrem (letzten) Weg und zeigt neue Wege auf, wie wir uns mit dem Unabfindbaren und Unausweichlichen auseinandersetzen können.

Der Tod ist ein Arschloch

Der Bestatter Eric Wrede entspricht nicht gerade dem klassischen Bild eines Mannes seines Berufsstandes. Der frühere Musikmanager ist ein Quereinsteiger und kam durch die schwere Krankheit und den Tod eines Freundes dazu, sein bisheriges Leben völlig neu zu überdenken und all seine Arbeitskraft und Kreativität dafür aufzuwenden, den Tod und die Trauer noch einmal aus einer ganz anderen Perspektive zu betrachten. „Lebensnah“ heißt sein Bestattungsinstitut und der Name ist Programm: Statt in erstarrten und überkommenen Trauer- und Bestattungsritualen zu verharren, erkundet Wrede durch einfühlsame Gespräche und intensive Befragungen die Wünsche der Verstorbenen und deren Angehörigen. Er ist mit seinen zwei Büchern, seinem Podcast und seinen vielen Gesprächen mit Menschen ein wichtiger Bestandteil und Impulsgeber für eine neue Trauerkultur. Ganz behutsam folgt Michael Schwarz in seinem Film Eric Wrede und seinem Team, zeigt sie in Gesprächen und bei der Arbeit und lässt uns Menschen begegnen, die ihre letzten Angelegenheiten geregelt wissen wollen. Gewiss kein leichtes Thema, und doch macht dieser Film – auch wegen seines charismatischen und überaus sympathischen Protagonisten – Hoffnung und Zuversicht. (Joachim Kurz)

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  • Dauer: 79 Min.
  • Regie: Michael Schwarz