Manifesto


(Filmladen)

Manifesto

Hinweis: Thematisierung von Gewalt
Wo fing es an, wo führt es hin? Eine Frage, die sich aufdrängt, wenn man sich die im Film gezeigte Gewaltspirale im heutigen Russland anschaut. Was recht harmlos beginnt mit Selfie-Videos von Jugendlichen, die keine Lust haben, zur Schule zu gehen, kulminiert in Selbstzerstörung. Episoden zeigen den täglichen Kampf mit dem Gasherd, Übungen im Sportunterricht oder das Totschlagen von Zeit. „Der Schnee schmilzt, aber es gibt einfach nichts Schönes“, so ein Kommentar. Körperliche und seelische Gewalt ist omnipräsent. In Form von Strafandrohungen, Übergriffen der Autoritäten, Simulation von Bombenangriffen. Während die Grenzen zwischen Spiel und Ernst immer wieder verwischen, lässt das Ende keine Zweifel offen ob der Ernsthaftigkeit der Situation. Die zusammengetragenen YouTube-Videos sind krude, meist hochkant gefilmt, offenbaren oft nur einen wackeligen Ausschnitt. Die fragmentierte Collage einer mehr als unsicheren Realität, die verstört. Immer wieder werden Macht und Mut Russlands postuliert, das sich gegen Feind*innen wehrt. Diese Propaganda scheint jedoch ihr Ziel bei den Jugendlichen zu verfehlen, denn zurück bleiben Individuen, die versuchen, der Oppression etwas entgegenzusetzen. (Anja Klauck)

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  • Dauer: 68 Min.
  • Nominierung: A38-Produktions-Stipendium
    • Regie: Angie Vinchito