Wiederholung der Eröffnungskompilation


(kleines BALi, KulturBahnhof Kassel)

Das Zauberglas

Diese Arbeit war vor gut 30 Jahren visionär und fokussierte die wichtigen Fragen in Bezug auf Bild, Zuschreibung und Medien. „Ein junger Mann versucht vergeblich, mit seinem weiblichen Spiegelbild auf dem Fernsehbildschirm in Dialog zu treten. Nach einem kurzen Flirt, basierend auf der deutschen Fassung der Westernromanze ‚Broken Arrow‘ aus dem Jahr 1950, verschwindet sein begehrenswertes Alter Ego wieder. Als Satire über die paradoxe Faszination, die die zeitgenössische Kultur für Bilder und gesteigerte Selbstdarstellung hegt, zeigt Bjørn Melhus' frühes Video DAS ZAUBERGLAS, wie die Medien unsere Fantasien ‚spiegeln‘: der Ersatz menschlicher Interaktion durch virtuelle Realität.“ (transmediale, 2019)
Seit 1990 sind filmische und installative Arbeiten von Bjørn Melhus auf dem Kasseler Dokfest vertreten. Als Professor für „Virtuelle Realitäten“ an der Kunsthochschule Kassel interessiert er zudem seit 2002 unzählige Studierende für das Festival. 2018 wurde er mit dem Ehrenpreis des Kasseler Dokfestes ausgezeichnet.

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  • Dauer: 6 Min.
  • Regie: Bjørn Melhus

getty abortions

Wie sehen Abtreibungen aus? Was für Bilder prägen unsere Vorstellungen dazu? Und woher kommen sie? Der Film GETTY ABORTIONS von Franzis Kabisch untersucht aus einer feministischen Perspektive, wie deutschsprachige Medien das Thema Abtreibung illustrieren und klickt sich dabei durch Stockfoto-Datenbanken, BRAVO-Girl-Zeitschriften und private Dokumente einer echten Abtreibungserfahrung. Der Film springt von den frühen 2000ern ins späte 19. Jahrhundert, befragt feministische Wissensschätze und chattet mit fiktiven Figuren – allem voran steht die Frage: Warum schaut eigentlich niemand in die Kamera?… >>>

  • Dauer: 22 Min.
  • Nominierung: Goldener Schlüssel
    • Regie: Franzis Kabisch

    Black Box

    Kann künstliche Intelligenz in einem kreativen Prozesse zur Ko-Autorin werden? Drei Versuche erforschen die Freiheit der Gestaltung und zeigen die Grenzen unserer Vorstellung von Bildern und Begriffen auf. Ein Experiment über das Kunstwerk im Zeitalter seiner technisch Generierbarkeit.… >>>

    • Dauer: 2 Min.
  • Premiere: Weltpremiere
    • Regie: Eleonora Dieterichs

    Hardly Working

    HARDLY WORKING bringt Statist*innen des Computerspiels „Red Dead Redemption 2” ans Licht: NPCs (non-player characters). Die nicht-spielbaren Figuren erzeugen ein Gefühl der Normalität in der digitalen Welt. Mit ethnografischer Präzision beobachtet der Film eine Wäscherin, einen Stallknecht, eine Straßenkehrerin und einen Handwerker in ihrer täglichen Routine. Ihre Tätigkeitschleifen werden nur durch Bugs durchbrochen. Das Voice-Over analysiert die Arbeit dieser Sisyphus-Maschinen in Bezug auf Sinnhaftigkeit und Widerständigkeit im Zeitalter des Kapitalismus.… >>>

    • Dauer: 20 Min.
    • Regie: Total Refusal

    Anima Overdrive

    „Deliver, deliver, deliver, deliver, I'm your delivery deliver, I'm your deliver delivery deliver ... I deliver everything!", rappt die „Delivery Heroine“ im angezählten Quarterback Dress in einer Art Kellerlagerraum. Sie „delivered“ den Sound einer aufbegehrenden Erschöpfung in einer Welt, die zunehmend von Algorithmen und KI im Dienste eines turbo-beschleunigten Plattform-Kapitalismus bestimmt wird, in der ausnahmslos alles droht zur Ware zu werden, und wir alle zu atemlosen Lieferant*innen. Die schon längst überschrittene Grenze des Wachstums wird hier wunderbar performt und in Frage gestellt.… >>>

    • Dauer: 4 Min.
    • Regie: Stefan Panhans, Andrea Winkler

    Powernapper’s Paradise

    Zunächst führt POWERNAPPER’S PARADISE auf eine falsche Spur. Wir sehen Menschen auf den Philippinen, die an ihrem Arbeitsplatz schlafen, sei es an der Kasse, im Büro oder einfach auf der Straße. Allmählich wird aber deutlich, dass dies Teil einer Kultur ist, die dem Leistungsdruck der westlichen Gesellschaft einen anderen Entwurf entgegensetzt und den Begriff von Glück aus einer grundverschiedenen Perspektive betrachtet.… >>>

    • Dauer: 14 Min.
    • Regie: Samir Arabzadeh

    Long Weekend – XTC

    Qrt fängt Freitagabend erst richtig an zu leben: das Wochenende beginnt! Wenn es dann Montagmorgen um 6:00 Uhr endlich durchgestanden ist, muss er sich wahrscheinlich den Rest der Woche davon erholen.… >>>

    • Dauer: 2 Min.
    • Regie: Rotraut Pape