#23 Über uns


(BALi, KulturBahnhof Kassel)

Die Kraft des gemeinsamen Seins, Handelns und Erinnerns macht die Bande sichtbar, die den*die Einzelne*n mit dem Kollektiv verbinden. Vielfältige Perspektiven auf historische und aktuelle Fakten geben anderen Akteur*innen, anderen Visionen und anderen Affekten in den Filmen dieses Programms eine Stimme, um die Welt über die vorherrschenden Narrative hinaus neu zu interpretieren. Wie können das Trauma und die Geister der Vergangenheit an neuen Orten und in neue Beziehungen integriert werden? Wie kann die Gemeinschaft zu einem Ort des Widerstands gegen Unterdrückung und Diskriminierung werden? (Maria Morata)

waking up in silence

Eine ehemalige Kaserne der Wehrmacht dient heute als Geflüchtetenlager für Menschen aus der Ukraine. Der Film begleitet die Kinder auf ihrer Reise, auf der sich ihre eigene Geschichte mit der der Kaserne verschränkt. Ein Moment zwischen Vergangenheit und Zukunft, Krieg und Stille, Aufbruch und Ankunft, der durch die Augen seiner jungen Protagonist*innen ein Porträt der deutschen Vergangenheit und Gegenwart zeichnet.… >>>

  • Dauer: 17 Min.
  • Nominierung: Goldener Schlüssel
    • Regie: Mila Zhluktenko, Daniel Asadi Faezi

    Zwischenwelt

    Unterschiedliche Orte, Momente und Erinnerungspunkte in der Geschichte verweben sich im Film zu einem eigenen dekolonialen Blick auf unsere Zeit. Geschichtserzählung und Erinnerungspolitik in Deutschland sind auf eine weiße Dominanzgesellschaft ausgerichtet. In ihnen werden die Sehnsüchte, Erlebnisse oder Kämpfe von Schwarzen, People of Color, Indigenen und Migrantisierten marginalisiert. Drei Schwestern, Saboura, Basira und Kirat, versammeln sich an geschichtsträchtigen Orten der bayerischen Geschichte. Mit ihren Biografien und den Skulpturen der Künstlerin Ahu Dural nähern sie sich diesen Erzählungen an. Als Poet*innen, Kinder von Arbeitsmigrant*innen, Denker*innen stehen sie für die vielen widerständigen Geschichten und Biografien der Zwischenwelt.… >>>

    • Dauer: 18 Min.
  • Nominierung: A38-Produktions-Stipendium
    • Regie: Cana Bilir-Meier

    L’Escale (Stopover)

    Der Blick aus dem Fenster fällt auf Landschaften, die immer kleiner werden, Wolkendecken, auf- und untergehende Sonnen. Aufnahmen, die viele von uns schon selbst gemacht haben, aus dem Fensterplatz im Flugzeug: ein touristischer Blick. Die Stimmen aus dem Off erzählen hingegen von etwas Unerhörtem. Auf der Reise zu einem Festival, das ihren Film zeigt, müssen zwei Filmemacher aus der Republik Kongo in Angola umsteigen. Bei der Passkontrolle wird ihnen vorgeworfen, dass ihre Papiere gefälscht seien, sie landen in einer albtraumhaft kafkaesken Haft, aus der es fast unmöglich scheint, Kontakt zur Außenwelt aufzunehmen. Mit einem unmöglichen Bild löst die Arbeit des Collectif Faire-Part die Paradoxie auf, dokumentarisch von einem Aspekt des zeitgenössischen Grenzregimes zu erzählen, das hartnäckig vor dem Blick der Öffentlichkeit verborgen ist.… >>>

    • Dauer: 14 Min.
    • Regie: Collectif Faire-Part

    El polvo ya no nubla nuestros ojos (After The Dust)

    Eine Reihe von Erinnerungen, eine Reihe von Lesungen. Nach zweihundert Jahren als Nation gibt es in Peru viele vergessene Kämpfe in verschiedenen Gebieten und zu verschiedenen Zeiten. Anlässlich unseres zweihundertjährigen Jubiläums bringt dieser Super-8-mm-Film Aktivist*innen und Familien zusammen und zeigt eine Zusammenstellung von Reden, die von der kleineren Seite der Geschichte her kommen.… >>>

    • Dauer: 25 Min.
  • Premiere: Deutschlandpremiere
    • Regie: Colectivo Silencio