
Die Regisseurin Aysun Bademsoy führt die Langzeitdokumentation der Lebenswege von fünf in Deutschland lebenden Türkinnen fort. Waren die Protagonistinnen 13 Jahre zuvor in „Mädchen am Ball“ noch optimistisch und rebellisch, ist ihr Lebensstil nun unauffälliger und angepasster. Gemeinsam mit der Regisseurin werfen sie erste Blicke zurück, in die schönen Zeiten der Aufstiegssaison und die schweren Zeiten, die teilweise danach kamen. Hinter ihnen liegen zerbrochene Ehen, abgebrochene Ausbildungen und sogar Gefängnisstrafen. Eine gewisse Ernüchterung ist eingetreten. „Ich habe einen deutschen Pass [...], aber ich kann mich gar nicht Deutsch fühlen, alle behandeln mich immer als Türkin“, erzählt Türkan. Doch trotz Frustration mit den Behörden und allem Kopfschütteln über (ihre) Männer ist immer auch ein Funkeln in den Augen und der Wille sich durchzusetzen zu erkennen. So zeigt Bademsoy die Freundinnen mit all ihren Widersprüchen und Zweifeln. Ein direkter Blick auf und von den Protagonistinnen. (Sarah Adam)