Die Anhörung


(Filmladen)

Die Anhörung

Welche Kriterien muss ein*e Geflüchtete*r erfüllen? Und mit welchen Methoden wird überprüft, ob diese Kriterien erfüllt sind? Und schließlich: Wer sind die Menschen, die die Überprüfung vornehmen?
Vier Protagonist*innen wiederholen protokollgemäß ihre Aussagen und Gesten, die sie während der Anhörungen zu ihren Asylanträgen gemacht haben. Das versetzt die Zuschauer*innen in eine Position, ähnlich derjenigen der beteiligten Staatsbeamt*innen; auch sie urteilen über die Glaubwürdigkeit der Erzählungen, aber ihre Messlatte ist anders geeicht: Nach dem Gesetz sind Geflüchtete „Personen, die in ihrem Heimatstaat oder im Land, in dem sie zuletzt wohnten, wegen ihrer Rasse, Religion, Nationalität, Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Gruppe oder wegen ihrer politischen Anschauungen ernsthaften Nachteilen ausgesetzt sind oder begründete Furcht haben, solchen Nachteilen ausgesetzt zu werden. Als ernsthafte Nachteile gelten namentlich die Gefährdung des Leibes, des Lebens oder der Freiheit sowie Maßnahmen, die einen unerträglichen psychischen Druck bewirken. Den frauenspezifischen Fluchtgründen ist Rechnung zu tragen.“ (Schweizerisches Asylgesetz: Art. 3, Abs. 1, 2) Angesichts der vorgetragenen Schicksale öffnen sich ungeheure Ermessensspielräume. (Christina Zimmermann)

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  • Dauer: 81 Min.
  • Nominierung: Goldener Schlüssel
    • Regie: Lisa Gerig