Peaches Goes Bananas


(Gloria)

Peaches Goes Bananas

Bunt, schrill, keineswegs still – so könnte man die Ausnahmekünstlerin, Musikerin und feministische Queer-Ikone Peaches beschreiben. Ebenso eigenwillig ist das Porträt über sie, das Marie Losier über 17 Jahre hinweg gedreht hat. „Nasty“ ruft die Menschenmenge in einem Konzertmitschnitt, als ein aufgeblasener Riesenpenis „Stage Diving“ macht. Bei der Fotosession für ein Plattencover erzählt Peaches von der Veränderung ihres Körpers in den vergangenen 20 Jahren und wie ihre Konzerte Menschen zu Body Positivity verhelfen. Weder die mitreißenden Bühnenauftritte zwischen Electroclash und Art Performance noch die Persönlichkeit Peaches lassen sich in Schubladen stecken. Vor der Kamera zeigt sich ein Kontrast zwischen der aktivistisch-provozierenden Künstlerin in mutigen Geschlechtsteil-Outfits und der einfühlsamen Schwester, Tochter, Partnerin, die in Schlabbersweatkleid Tischtennis spielt und sich rührend um ihre an Multiple Sklerose erkrankte Schwester kümmert. Assoziativ erzählt, mit Zeitsprüngen, Farbfiltern, Archivaufnahmen, entwirft PEACHES GOES BANANAS ein so facettenreiches Porträt, wie die Künstlerin selbst ist – und endet konsequenterweise mit einer grellbunten Tortenorgie. (Anja Klauck)

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  • Dauer: 73 Min.
  • Regie: Marie Losier