Wie geht es denen, die beruflich immer für andere da sind? Wie sorgen sie für andere – und für sich selbst?
Ein Krankenhaus in New York. Mit großer Empathie kümmert sich Mati, eine junge Kaplanin, als Seelsorgerin um Patient*innen. Mitten in der Coronapandemie hält sie Hände, spricht Mut zu, trauert und lacht mit ihnen. Innerhalb ihrer Ausbildung wird sie begleitet von ihrem Supervisor, der ihr und ihrem Team einen sicheren Raum für die Selbstreflexion der eigenen Gefühlslandschaft bieten möchte.
Eine unaufgeregte, intime Kamera begleitet Mati auf dieser Reise, die vor allem eine innere ist. Dabei spricht die Offenheit der Protagonist*innen von einem großen Vertrauen. Das Breitbildformat schafft Platz für die zwischenmenschliche Wärme in der Abgeschlossenheit der Krankenhauszimmer. Recht bald im Film tauchen Fragen zu Abgrenzung und Selbstfürsorge auf und werden dringlicher, je weiter wir Mati bei ihrer Reise begleiten dürfen. So behandelt der Film nicht nur Universelles wie Leben und Tod, sondern ebenso menschliche Kommunikation, eigene Wertschätzung und nicht zuletzt Care-Arbeit. Wann ist der eigene persönliche Zeitpunkt gekommen, an dem wir ein Burnout erkennen und dementsprechend handeln? (Sita Scherer)