Von dem, was bleibt

| Goldener Herkules: Von dem, was bleibt
(BALi, KulturBahnhof Kassel)

Welche Grenzen hat die Erinnerungskultur in Deutschland? Wie gehe ich mit Widerständen in der Aufarbeitung meiner eigenen Familienhistorie um? Wen ziehe ich zu Rate, wenn mich diese Aufarbeitung in die immer gleichen Sackgassen führt? Diesen Fragen stellt sich Johanna Groß in ihrem Abschlussfilm VON DEM, WAS BLEIBT mit großer Entschlossenheit und mit einer gehörigen Portion Mut. Etwa 1,3 Millionen deutsche Soldaten aus dem Zweiten Weltkrieg gelten heute noch als vermisst, schätzt der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V., dessen Hauptsitz sich hier in Kassel befindet. Darunter ist auch Johannas Urgroßvater. Auf der Suche nach Antworten, muss die junge Filmemacherin nicht nur eine weite Reise durch Europa in Kauf nehmen. Sie erforscht auch die Untiefen ihrer eigenen familiären Prägung und lässt dabei das Publikum ganz nah an intime Familienmomente heran. Vater und Großmutter stehen hierbei für Generationen, die zu jener Zeit ganz eigene Wege finden mussten, um mit den kleinen und großen Lücken im kollektiven deutschen Bewusstsein umzugehen. Johanna geht in VON DEM, WAS BLEIBT ihren eigenen Weg, der ja bekanntermaßen das Ziel ist. (David Zabel)

  • Dauer: 86 Min.
  • Länder: Deutschland
  • Sprache: Deutsch, Russisch
  • Untertitel: Deutsch
  • Produktionsjahr: 2023
  • Premiere: Weltpremiere

  • Regie: Johanna Groß, Daniel Hellwig
  • Kamera: Daniel Hellwig
  • Schnitt: Daniel Hellwig
  • Ton: Magdalena Bernard, Matti Kälke, Harry Besel, Bernd Seidendorf
  • Musik: Bernd Seidendorf, Michael Brummer
  • Nominierung: Goldener Herkules